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Inflation und Investments 2022

Die Inflation in Österreich ist in den vergangenen Monaten zum immer größeren Thema geworden. Die angestrebten zwei Prozent Inflationsrate wurden weit überschritten. Wie schnell dieser Trend endet, lässt sich noch nicht sagen.

Inflation und Zinsen in Österreich

Die meisten Investment-Tipps rund um das Thema Inflation sind ziemlich banal. Sie stehen gleichzeitig immer in Verbindung mit dem gesamten Themengebiet des EURIBOR. Denn Inflation, die über 2 Prozent hinausgeht, ist nicht gerne gesehen. Höhere Zinsen sorgen dafür, dass weniger Kapital auf den Markt kommt. Wenn es schwieriger wird Geld zu bekommen, wird weniger Geld ausgegeben. Die Nachfrage sinkt und somit werden die Preise im Zaum gehalten. Dieser einfache Mechanismus ist die grundlegende Beziehung, in der Zinsen und Inflation stehen. Selbstverständlich nur sehr verkürzt dargestellt, doch darauf läuft es hinaus.

Dieses Wechselspiel wirkt unkompliziert. Doch der Haken ist diesmal die Pandemie. Um sicherzustellen, dass Betriebe weiterhin ausreichend mit Kapital versorgt sind, besteht ein gewisser Druck auf Banken, weiterhin recht locker und günstig Kredite zu vergeben. Schließlich muss die Wirtschaft nicht nur angekurbelt, sondern überhaupt in Schuss gehalten werden. Es ergibt sich eine Zwickmühle: Günstige Kredite sind für manche Unternehmen derzeit lebensnotwendig. Gleichzeitig treibt genau dieses günstige Kapital die Teuerungsrate in die Höhe.

Werden die Zinsen steigen?

Soweit zur doch recht kniffligen Ausgangslage, volkswirtschaftlich betrachtet und simpel zusammengefasst. Wie sich die Zentralbank aus dieser Lage befreit, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Derzeit sieht es so aus, dass Anleihenkäufe zurückgefahren werden und die Zinsen 2022 wohl mehrfach angehoben werden – wenn auch nur in ganz kleinen Schritten. Diese Vorgehensweise ist zumindest die derzeit wahrscheinlichste Theorie. Doch wenn sich z.B. neue wirtschaftliche Probleme ergeben, etwa weil weitere Covid-Varianten auftreten, ist nicht gesagt, ob dieser Weg der steigenden Zinsen tatsächlich beschritten werden kann.

Staaten selbst haben zudem ein gewisses Eigeninteresse an Inflation. Denn offene Kreditbeträge werden durch die Inflation de facto aufgefressen. Die wachsende Verschuldung verschiedener Staaten, die großzügige Covid-Hilfspakete finanziert haben und gleichzeitig weniger Steuern eingenommen haben, kann durch Inflation bis zu einem gewissen Punkt bekämpft werden. Dieser Fakt spitzt die Zwickmühle, in de sich die gesamte Volkswirtschaft derzeit befindet, weiter zu.

Gegen Inflation schützen – nur wie?

Kommen wir weg vom Bigger Picture, hin zu den konkreten Maßnahmen, die kleine Investorinnen und Investoren ergreifen können. Wie kann Erspartes gegen Inflation geschützt werden? Welche Investments bieten Schutz gegen Inflation? Diese Frage stellen sich wohl gerade viele Menschen, die keine Lust darauf haben, bares Geld zu verlieren. Bislang war man in Österreich gewohnt, dass Spareinlagen de facto an Wert verlieren und sich viele Menschen nicht wirklich daran stören. Doch in Zeiten von Inflationsraten über 3 Prozent werden auch Anleger nervös.

Aus meiner Sicht gibt es ein paar einfache Wege, um sich (zumindest einigermaßen) gegen die Inflation zu schützen.
Diese sind:

  • Inflationsgeschützte Mieteinnahmen generieren.
  • In Unternehmen investieren, die Preisänderungen einfach an Kunden weitergeben können.
  • Krypto, Gold, sonstige Sachwerte.

Gleich vorweg: Rohstoffe und Krypto interessieren mich weiterhin nicht wirklich. Ich möchte nicht in Segmente investieren, von denen ich kaum Ahnung habe. Daher besitze ich nur eine minimale Krypto-Position.

Aktien gegen Inflation

Investments an der Börse müssen, wenn das Thema Inflation im Fokus steht, mit Bedacht gewählt werden. Meine wichtigsten Positionen sind hier weiterhin der MSCI World, wobei dieser derzeit (Stand: Jänner 2022) etwas von den schwächelnden, hoch bewerteten Tech-Positionen getrübt wird.

Zumindest theoretisch sollte es möglich sein, dass manche Unternehmen Preisänderungen einfacher an Kunden weitergeben können als andere Branchen. Denken wir dabei etwa an Apple. Es wirkt nicht so, als würde jemand kein iPhone kaufen, weil es 50 Euro teurer ist als bisher. Eher im Gegenteil… Interessant finde ich persönlich auch den Bankensektor. Zuletzt gab es gute News von UBS, auch die Deutsche Bank wurde positiv thematisiert. Im Versicherungssektor ist die Allianz positiv aufgefallen. Diese spießig wirkenden Unternehmen haben gemeinsam, dass Preisänderungen von wenigen Prozent typischerweise nicht dazu führen, dass Kunden in Scharen davonlaufen.

Generell bin ich bei Einzeltitel weiterhin vorsichtig. Wer vor hat, langfristig zu investieren, kann einen breit aufgestellten ETF regelmäßig besparen. Durch die Streuung der Investment-Zeitpunkte wird schließlich jeweils zu einem Zeitpunkt mit anderen Rahmenbedingungen investiert. Einmal ist der Kurs höher, einmal niedriger, einmal die Inflation kritischer, einmal weniger. Wer hier nicht in Monaten, sondern eher in Jahrzehnten denkt, braucht sich wohl weiterhin keine großen Sorgen machen – hoffe ich zumindest.

Immobilien gegen Inflation

Mein liebstes Investment sind weiterhin Immobilien. Die Teuerungsrate von Immobilien lag in der Vergangenheit meist über der allgemeinen Inflation. Wohnungspreise waren somit wahre Treiber der Gesamtinflation. Aus der Vergangenheit soll für Investments nicht auf die Zukunft geschlossen werden. Doch derzeit deutet wenig darauf hin, dass eine Trendumkehr bei den Immobilienpreisen in Österreich bevorstehen würde.

Das Angebot ist knapp. Dazu braucht es keine Wissenschaft, sondern nur einen Blick auf Willhaben. Vor zwei Jahren waren noch regelmäßig ca. 10 bis 11.000 Wohnungen zum Kauf in Wien inseriert. Heute bewegt sich diese Zahl knapp über 8.000 Inseraten.

Doch nun zum Kern der Sache: Kann man sich mit Immobilien gegen Inflation schützen? Die Antwort lautet gleich zwei Mal Ja. Immobilien gegen Inflation verwenden funktioniert folgendermaßen:

Die Mieteinnahmen können indexiert werden. Sie werden also entsprechend der Inflation angepasst und steigen. Gleichzeitig hast du einen offenen Kreditbetrag, um die Immobilie zu finanzieren. Dieser Kreditbetrag besitzt zum heutigen Tag eine bestimmte Kaufkraft. Wenn nun jedoch über Jahre hinweg die Inflation die Kaufkraft pro Euro reduziert, frisst sie de facto deinen offenen Kreditbetrag auf, während deine Mieteinnahmen an die Inflation angepasst werden.

Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass Immobilienbesitzer recht entspannt sein können, wenn Inflation aufkommt. Klar, Handwerker werden teurer, die Immobilienpreise könnten weniger stark steigen als die Inflation – es gibt Restrisiken. Doch in Summe sind Immobilien zur Absicherung gegen Inflation weiterhin ein einfaches, attraktives Mittel.

Investments 2022 – Fazit

Mein Ausblick für das heurige Jahr ist, dass die Pandemie jegliche Planung ohnehin vernichten kann. Daher lautet meine Taktik, erstmal weitermachen wie bisher. Mein Fokus liegt auf langfristigem Kapitalaufbau über ETFs und einzelnen Zockereien mit Optionsscheinen. Mieteinnahmen sorgen für eine gewisse Absicherung gegen die laufende Inflation. Soweit mein Mix, der wie immer nicht als Anlagetipp, Empfehlung oder Fakt zu verstehen ist, sondern nur meine persönliche Meinung, die ich als Nicht-Experte sondern Basic-Dude mit Investment-Interesse abgeben.

Hier erfährst du, in welche ETFs ich u.a. investiere. 

Wie investierst du im Jahr 2022? Schreib es mir in die Kommentare, per Mail oder Instagram – ich freue mich über jede Nachricht!

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